Revier

Revier

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Re|vier [re'vi:ɐ̯], das; -s, -e:
1. Fläche bestimmter Ausdehnung, Begrenzung, die unter verschiedenen Gesichtspunkten (häufig als jmds. Zuständigkeitsbereich) eine bestimmte Einheit darstellt:
jeder versucht, sein Revier abzugrenzen; das Revier eines Försters; der Hirsch verteidigt sein Revier; in diesem Revier herrscht Unruhe unter den Bergleuten.
Syn.: Areal, Bereich, Bezirk, Gebiet, Gefilde <Plural> (geh.), Gegend, Region, Zone.
Zus.: Forstrevier, Jagdrevier, Vogelrevier.
2. Aufgabenbereich, in dem jmd. tätig ist, sich zuständig fühlt:
die Musik ist ihr Revier; Küche und Garten gehören nicht zu meinem Revier.
Syn.: Bereich, Disziplin, Fach, Feld, Gebiet.
3. polizeiliche Dienststelle, die für einen bestimmten Bezirk zuständig ist:
jmdn. aufs Revier bringen.
Syn.: Wache.

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Re|vier 〈[ -vi:r] n. 11
1. Bezirk, Gebiet
2. Abbaugebiet (Kohlen\Revier)
3. Waldbezirk, Jagdgebiet (Jagd\Revier)
4. Polizeidienststelle, Meldestelle (Polizei\Revier)
5. 〈Mil.〉
5.1 von einer Truppe (in Kaserne od. Lager) belegter Raum
5.2 Krankenstube (in der Kaserne)
[<mndrl. riviere <afrz. rivière „ebenes Land entlang einem Wasserlauf“ <vulgärlat. riparia „das am Ufer Befindliche“; zu lat. ripa „Ufer“; urspr. auf die Jagd bezogen]

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Re|vier , das; -s, -e [mniederl. riviere < (a)frz. rivière = Ufer(gegend); Fluss < vlat. riparia = am Ufer Befindliches, zu lat. ripa = Ufer]:
1. [Tätigkeits-, Aufgaben]bereich, in dem jmd. sich verantwortlich, zuständig o. Ä. fühlt, tätig ist:
sein R. abgrenzen.
2. (Zool.) begrenzter Bereich, Platz (in der freien Natur), den ein Tier als sein Territorium betrachtet:
der Hirsch verteidigt, markiert sein R.
3. Kurzf. von Polizeirevier (1).
4. Kurzf. von Forstrevier.
5. Kurzf. von Jagdrevier.
6. (Soldatenspr.) Raum (in einer Kaserne), in dem leichter erkrankte Soldaten u. Soldatinnen behandelt werden.
7. (Bergbau) größeres Gebiet, in dem Bergbau betrieben wird.

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Revier
 
[über mittelniederländisch riviere aus (alt)französisch rivière »Ufer(gegend)«, von vulgärlateinisch riparia »am Ufer Befindliches«, zu lateinisch ripa »Ufer«] das, -s/-e,  
 1) allgemein: Bezirk (z. B. Jagdbezirk), Zuständigkeits-, Tätigkeitsbereich (z. B. Polizeirevier), auch Gebiet (z. B. Ruhrrevier).
 
 2) Militärwesen: früher Bezeichnung für den von einem Truppenteil in einer Kaserne oder einem Lager belegten Bereich (daher »Revierreinigen«), auch für die Krankenstube einer Einheit (Krankenrevier).
 
 3) Zoologie: begrenztes Gebiet innerhalb des natürlichen, artspezifischen Lebensraums, das Tiere als ihr eigenes Territorium betrachten und daher entsprechend markieren (Markierverhalten) und verteidigen. Die Anwesenheit eines Revierbesitzers schließt in der Regel die Anwesenheit artgleicher (gelegentlich auch artfremder) Konkurrenten (besonders gleichgeschlechtliche Artgenossen) aus. Das Revier bietet die räumlichen Voraussetzungen für die verschiedensten Umweltansprüche, z. B. Nahrungssuche, Nestbau, Paarung, Brut, Jungenaufzucht, und kann dementsprechend weiter untergliedert sein. Innerhalb ihres Reviers bewegen sich die Tiere meist auf gleich bleibenden Pfaden und suchen immer bestimmte Stellen zum Ruhen und Schlafen oder zum Trinken und Baden auf. Reviere gibt es bei allen Wirbeltieren, aber auch bei einigen Wirbellosen (z. B. Insekten, Spinnen, Krebse).
 

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Re|vier, das; -s, -e [mniederl. riviere < (a)frz. rivière = Ufer(gegend); Fluss < vlat. riparia = am Ufer Befindliches, zu lat. ripa = Ufer]: 1. [Tätigkeits-, Aufgaben]bereich, in dem jmd. sich verantwortlich, zuständig o. ä. fühlt, tätig ist: jeder versucht sein R. abzugrenzen, sich sein R. zu erhalten, in dem er selbstständig arbeiten kann; sie weigerte sich, die Küche als ihr R. zu betrachten; das ist [nicht] mein R. (ugs.; da habe ich [nichts] zu sagen, dafür bin ich [nicht] zuständig o. Ä.); Thiel begleitet den Zug bis an die Grenze seines -s (Amtsbereichs; Hauptmann, Thiel 39); ∙ <auch die:> In dieser R. (Gegend) herum, sagen sie, werd' ich ihn antreffen (Schiller, Räuber III, 2). 2. (Zool.) begrenzter Bereich, Platz (in der freien Natur), den ein Tier als sein Territorium betrachtet, in das es keinen Artgenossen eindringen lässt: der Hirsch verteidigt, markiert sein R. 3. kurz für ↑Polizeirevier: einen Verdächtigen, Betrunkenen aufs R. mitnehmen; er muss sich auf dem R. melden. 4. kurz für ↑Forstrevier. 5. kurz für Jagdrevier. 6. (Soldatenspr.) a) (veraltet) Unterkunft der Soldaten in der Kaserne: das R. reinigen; die Rekruten dürfen das R. nicht verlassen; b) Raum (in einer Kaserne), in dem leichter erkrankte Soldaten behandelt werden; Sanitätsbereich: im R. liegen; er hatte eine Verletzung, die im R. behandelt wurde; Bei der Essensausgabe erfuhren sie, dass der Friseur ins R. eingeliefert worden sei (Kuby, Sieg 42). 7. (Bergbau) größeres Gebiet, in dem Bergbau betrieben wird: die -e im Wolga-Ural-Raum; Das R., von Dortmund bis Duisburg (Grass, Hundejahre 515); er kommt aus dem rheinischen R.; Rüdiger, der Junge aus dem R. (Ruhrrevier; Freizeitmagazin 12, 1978, 29). 8. (selten) kurz für ↑Industrierevier.

Universal-Lexikon. 2012.

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